HILFE, MEIN KOLLEGE NERVT! – Konflikte lösen mit Drama-Dreieck

HILFE, MEIN KOLLEGE NERVT! – Konflikte lösen mit Drama-Dreieck

🚨 Wie das Drama Dreieck dich täglich manipuliert

Jeden Morgen dasselbe Spiel: Dein Kollege kommt zu spät, du übernimmst seine Aufgaben, weil „sonst alles liegen bleibt“. Am Anfang hattest du Verständnis, jetzt bist du nur noch genervt. Beim nächsten Meeting platzt dir der Kragen – und du fragst dich später, wie es wieder so weit kommen konnte.

Willkommen im Drama Dreieck.

📌 Das Konzept des Drama Dreiecks

Das Drama Dreieck stammt aus der Transaktionsanalyse und wurde vom Psychologen Stephen Karpman entwickelt. Es beschreibt drei typische Rollen, die in Konflikten immer wieder auftreten: Opfer, Retter und Verfolger. Karpman entwickelte dieses Modell ursprünglich für die Analyse von Dramen in Theaterszenen, erkannte jedoch schnell dessen universelle Relevanz für zwischenmenschliche Konflikte in der Realität.

Was wie ein harmloses Kommunikationsmuster aussieht, ist in Wahrheit ein toxischer Tanz. Besonders gefährlich: Die Rollen wechseln ständig – und keiner merkt, dass er mittendrin steckt. Ziel ist es, das Drama Dreieck zu erkennen, die Opferrolle zu erkennen und mit aufzubrechen.

Bleiben wir beim Beispiel mit dem Kollegen – denn hier zeigt sich jede Rolle klar und deutlich.

 

🎭 „Ich kann doch nichts dafür!“ – Die Opferrolle

Der Kollege kommt wieder einmal zu spät. Seine Erklärung: Der Bus hatte Verspätung, das Kind war krank, das Leben spielt gegen ihn. Er ist nicht schuld – nie. Das Opfer fühlt sich ausgeliefert, ohne Einfluss. Es klagt, jammert, weicht Verantwortung aus. Die zentrale Überzeugung: „Ich kann nichts tun.“

Opferrolle erkennen? Wer sich dauerhaft beklagt, aber nichts verändert, sitzt fest in dieser Haltung.

Wissensfakt: Studien zeigen, dass sich chronisches „Opferdenken“ auf Dauer negativ auf Motivation, Selbstwirksamkeit und sogar die Gesundheit auswirkt.

 

💪 „Ich mach das schon!“ – Der Retter

Du springst ein. Natürlich. Weil du hilfsbereit bist. Weil du denkst, du musst. Der Retter meint es gut – übernimmt aber zu viel. Er nimmt Verantwortung ab, ohne zu fragen. Das klingt edel, sorgt aber dafür, dass das Opfer passiv bleibt.

Was passiert? Der Kollege lernt: „Wenn ich zu spät komme, regelt es jemand anderes.“ Du aber bist erschöpft, überlastet – und innerlich zunehmend wütend.

Merke: Der Retter wirkt unterstützend – scheint es zumindest. In Wahrheit stabilisiert er die Hilflosigkeit des anderen.

 

⚡ „Jetzt reicht's!“ – Der Verfolger

Beim nächsten Meeting platzt dir der Kragen: „So geht das nicht weiter! Ich mach hier nicht alles allein!“ Zack – aus dem Helfer wird der Verfolger. Kritik, Vorwurf, Druck. Das Opfer zieht sich zurück, fühlt sich angegriffen. Der Retter wird zum Gegner – das Drama eskaliert.

Der Verfolger ist meist frustriert, enttäuscht oder überfordert. Er fordert Verantwortung, aber auf eine Weise, die oft destruktiv wirkt.

Typisch: Der Kollege antwortet verletzt: „Ich konnte halt wirklich nichts dafür …“ – und ist zurück in der Opferrolle.

 

🌀 Die Falle: Rollentausch nonstop

Das Drama Dreieck lebt vom Wechselspiel. Heute bist du der Retter, morgen Verfolger, übermorgen Opfer. Der Kollege auch. Jeder spielt, keiner gewinnt.

Und das Schlimmste: Diese Dynamik begegnet uns überall – in der Familie, im Klassenzimmer, in Teams, in Partnerschaften. Überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben, ist das Drama nicht weit.

Ziel: Die Dynamik erkennen – und bewusst aussteigen.

💡 Raus aus dem Spiel: 3 konkrete Schritte

1. Rolle erkennen

Die wichtigste Frage lautet: Welche Rolle spiele ich gerade?
Typische Gedanken helfen beim Entlarven:
– „Ich schaffe das einfach nicht.“ → Opfer
– „Ich mach das schnell für dich.“ → Retter
– „Immer machst du das falsch.“ → Verfolger

2. Verantwortung zurückgeben

Statt: „Ich regel das für dich“, besser: „Was brauchst du, um es selbst zu lösen?“
Systemisches Denken heißt: Jeder Mensch ist handlungsfähig – auch wenn es unbequem ist.

3. Klare Kommunikation statt Schuldspiel

Weniger Drama, mehr Klarheit. Statt Vorwürfen: Wünsche.
Beispiel: „Ich wünsche mir, dass du morgens pünktlich kommst, damit ich meinen Fokus behalten kann.“
Keine Schuld. Kein Drama. Aber Wirkung.

 

🧰 Systemische Coaching Tools gegen Drama

Wer mit Menschen arbeitet – ob im Coaching, in Therapie oder Schule – braucht Werkzeuge, um das Drama Dreieck sichtbar zu machen.

  • Stühledialog: Drei Stühle für OpferRetterVerfolger – Perspektiven einnehmen und reflektieren.

  • Rollenaufstellung: Die Rollen im Raum aufstellen und spüren, welche Dynamik entsteht.

  • Reflexionsfragen:

– „Was wäre, wenn du keine dieser Rollen einnehmen würdest?“
– „Was ist dein konkreter Anteil?“
– „Was willst du wirklich bewirken?“

🧭 Fazit: Aussteigen statt mitspielen

Das Drama Dreieck ist wie ein stilles Theaterstück. Jeder kennt seine Rolle. Jeder leidet darunter. Aber kaum jemand hinterfragt sie. Es lohnt sich, das eigene Verhalten regelmäßig zu reflektieren und bewusst in die Selbstverantwortung zurückzukehren – selbst dann, wenn es unbequem ist. Denn letztlich ist die wichtigste Frage nicht: „Welche Rolle spiele ich?“, sondern: „Wer bin ich, wenn ich nicht spiele?“

Wer die Opferrolle erkennt, mit systemischen Coaching Tools arbeitet und bewusster kommuniziert, beendet das Spiel. Und macht Platz für echte Veränderung – im Team, in der Familie, im Klassenzimmer, im Leben.

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